Terroranschläge vom 11.September 2001 – Die Spur nach Hamburg.
Noch am Abend des Tages der Anschläge gibt es erste Hinweise, die nach Deutschland führen. Schon am nächsten Tag erhärtet sich der Verdacht. Dass die Attentäter hier lebten, macht die Hamburger besonders betroffen. Sie legen Blumen am US-Generalkonsulat nieder, es gibt Trauermärsche und Schweigeminuten.
Die deutschen Ermittlungsbehörden, besonders die Hamburger Polizei, haben kaum Zeit zum Trauern. Für sie bedeutet die Verbindung nach Hamburg Schwerstarbeit. In Zusammenarbeit mit dem FBI und der CIA werden Wohn- und Geschäftsadressen ermittelt und durchsucht. Terrorverdächtige werden festgenommen.
Eine Wohnung in der Marienstraße 54 gilt fortan als Zentrum der Hamburger Terrorzelle. Hier lebten Mohammed Atta, Ramzi Binalshibh und Said Bahaji. Die „Terror- WG“ ist nur ein Teil der „Hamburger Terrorzelle“, die nach damaliger Annahme der Ermittlungsbehörden acht Personen umfasste. Drei von ihnen, Mohammed Atta, Marwan Al-Shehhi und Ziad Jarrah starben als Todespiloten bei den Anschlägen am 11.September.
Zwei mutmaßliche Mitglieder der Hamburger Terrorzelle müssen sich in Hamburg vor Gericht verantworten. Mounir al Motassadeq und Abdelghani Mzoudi.
Mounir al Motassadeq ist der Angeklagte im weltweit ersten Prozess um die Terroranschläge am 11. September 2001. Im ersten Prozess spricht ihn das Gericht wegen Beihilfe zum Mord in 3066 Fällen schuldig und verurteilt ihn zu 15 Jahren Haft. Der Bundesgerichtshof hebt das Urteil wieder auf und es wird neu verhandelt. Auch das zweite Urteil wird nicht rechtskräftig. Erst ein drittes Urteil der Richter des Hanseatischen Oberlandesgerichts wird rechtskräftig. Mounir Al Motassadeq wird zu wegen Beihilfe zum Mord in 256 Fällen zu 15 Jahren Haft verurteil. Das Gericht lastet ihm den Tod der Passagiere und Besatzungsmitglieder der entführten Flugzeuge an.
Am 15.Oktober 2018 wird Motassadeq entlassen. In Deutschland verbringt er seine Freiheit nicht. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrung wird er mit dem Hubschrauber aus der JVA Fuhlsbüttel abgeholt. Bewacht von Spezialkräften wird er noch am Tag seiner Entlassung nach Marokko abgeschoben.
Abdelghani Mzoudi hingegen wird freigesprochen und erhält eine Ausreiseverfügung, der er 2006 nachkommt.Er reist nach Marokko.
Von zwei Verdächtigen der Hamburger Terrorzelle fehlt bis heute jede Spur. Said Bahaji und Zakariya Essabar sind untergetaucht. Beide erhielten damals kein Einreisevisum für die USA und verschwanden vor den Anschlägen.